Der aufsehenerregende Debütroman von Saphia Addezine, Französin mit marokkanischen Wurzeln, als Graphic Novel:
»Eine Kindheit im Ziegenlederzelt, umgeben von Bergen und Wüste.
Schafe als Gefährten. Nicht hinterfragte Gesetze als Norm. Jbara lebt
mit ihren Eltern und Geschwistern in einem winzigen, ärmlichen Dorf und
rechtet mit Allah, ihrem zugleich einzigen Vertrauten. Die Freiheit
fährt zweimal pro Woche im Bus vorbei, doch eines Tages fällt – Allah
sei Dank – ein rosa Koffer mit Rollen vom Gepäckdach herunter. Jbaras
Aussteuer für ein neues Leben, das sie sich unter vielen Opfern und mit
Einsatz ihres Körpers erkämpfen wird. Aus Jbara wird Scheherazade, aus
Scheherazade schließlich Khadija. Sie verliert ihre Unschuld, ihre
Heimat und zwei Zähne, doch nie ihren derben Humor und den Glauben an
Gott.«
In der Comicadaption von »Zorngebete« bringt nun Eddy Simon
Jbara-Kahdijas zornige und zugleich zärtliche Monologe, ihr Auflehnen
gegen die verlangte Unterwerfung und ihr Vertrauen in ihren Gott
konsequent auf den Punkt, der da heißt: Selbstfindung. Vor allem aber
fügt Marie Avril Farbe hinzu, Landschaften, Bilder, die diesen
außergewöhnlichen maghrebinischen Bildungsroman auch zu einem
einzigartigen sinnlichen Erlebnis werden lassen, weitab von allen
islamophoben wie -philen Klischees.